Freitag, 11. September 2009

Der wahre Wahnsinn!!!

Hallo Ihrdu & Ersie!
Kurz und knackig: Ich bin aus meiner Schreiblethargie erwacht und habe eine "kleine" Rundmail verfasst.
Für alle einsehbar als pdf, docx oder für die Altmodischen als doc.

Entschuldigt die lange Funkstille, sollte nicht wieder vorkommen ;)

liebste Grüße aus dem sonnigen Südafrika
euer Jan.

PS: wirkliche Inhalte gibt es im Dokument, also: klicken, downloaden, drucken, lesen, schmunzeln und bei Bedarf antworten.

Edit: Wer nicht alles lesen möchte, liest einfach den "Bis dann"-Absatz auf Seite 10 ;)

Dienstag, 20. Januar 2009

British Fogways - 5+x mal London und andere Zwischenfälle

Obwohl wir mittlerweile im 21. Jahrhundert leben - es fingernagelgroße 8GB USB-Sticks & 42Zoll-Flachbildschirme bei dem Elektrodealer deines Vertrauens zum Schnäppchenpreis gibt, ein afroamerikaner Präsident der Vereinigten Staaten wird und die Aldikassiererinnen nicht mehr wie wahnsinnig Produkte Nummern zu ordnen können sondern es an der Kasse auch immer das schöne Piepsgeräusch gibt wie in jedem anderen schönen Supermarkt - ist Fliegen immer noch ein Abenteuer für sich ;)

Nachdem Seminar das am 13. Januar vorbei war, mussten wir uns für eine Nacht noch eine günstige Bleibe im schönen Berlin suchen. Zum Glück kannte sich Philip gut aus und hat uns(Joachim, Friso, Fredi, Michael und mich) in einer Jugendherberge direkt am Berliner Hauptbahnhof einquartiert.
Den Abend haben wir versucht noch mal so richtig schön "Deutsch" zu verbringen bevor wir dann in die verschiedensten Ländern aufgebrochen sind. Wir haben uns relativ spontan auf ein leckeres (Ex-)Kanzlerfilet (Currywurst/Kartoffelsalat) in der StäV geeinigt. Nach dem leckeren Mahl haben wir in Berlin noch eine kleine Kneipentour gestartet die halbwegs erfolgreich ohne weitere Zwischenfälle verlaufen ist ;) Ich kann mich zumindest noch an alles erinnern!!

Mittwoch hieß es dann um 6:30 Uhr für Philip, Joachim und mich aufstehen, duschen, Sachen packen und ab zum Shuttlebus laufen, der zum Glück direkt vom Hauptbahnhof zum Flughafen Tegel gefahren ist. Es hätte eigentlich so schön sein können :)
Denn frisch eingestiegen sind wir leider keine 50m voran gekommen ohne das irgendeiner netter Kerl sein Auto im Heck des Bus' parken und anschließend Fahrerflucht begehen musste. Für uns und 20 weitere Fahrgäste hieß das nun leider aussteigen, 50m mit vollem Gepäck zurück laufen zur Haltestelle und auf den nächsten Bus warten der unvorhersehbar nun ziemlich voll war -.-
Dieser begleitete uns aber zum Glück ohne weitere Überraschungen zum Flughafen.
Gesund und Munter am Flughafen angekommen durften wir uns in die ewig lange Schlange am British Airways-Schalter stellen wo wir dann unsere nächste Überraschung erlebten. Sowohl Joachim als auch Philipp hatten ein "paar" Kilo zu viel Gepäck mit, die sie dann sogleich mit 26€ bezahlen durften. Doch auch für mich sah es nicht viel besser aus. Erlaubt ist für Flüge mit British Airways die nicht Amerika anpeilen nurein Gepäckstück. Ich hatte schlauerweise zwei mit. Was macht man dann in dem Moment? Eins am Flughafen zurücklassen oder in den sauren Apfel beißen und 92€ bezahlen. War ärgerlich, aber vielleicht auch eine Lehre sich einfach mal vernünftig zu informieren bevor mit gepackten Sachen am Flughafen steht ;)
Doch dem nicht genug gab es kurz nach dem wir alle Sicherheitskontrollen hinter uns gebracht hatten eine kleine Ansage "Der Flug nach London verspätet sich um unbekannte Zeit mindestens aber 3 Stunden, aufgrund von starkem Nebel über London"
Das ist natürlich fabelhaft wenn man seinen Anschlussflug in 5 Stunden bekommen sollte ;)
Nachdem wir dann aber doch schon frühzeitig abgehoben sind, ist der Pilot doch lieber noch ne Stunde über London gekreist bevor er dann zur Landung angesetzt hat.
Der Flug nach Kapstadt war dank freier Sitzplätze in unmittelbarer nähe und einem hervorragendem Entertainmentsystem(freie Filmwahl etc.) gar nicht so schlimm wie erwartet. Naja das Essen im Flugzeug ist halt Essen im Flugzeug ;)
Bei strahlendem Sonnenschein gelandet wurde ich ein wenig von dem Temperaturunterschied erschlagen. Immerhin hatten wir in Deutschland noch um die -8°C und hier waren es über 20 um 6 Uhr morgens.
Doch bevor wir unser Gepäck entgegen nehmen durften das tatsächlich den Weg mit uns bis nach Kapstadt gefunden hatte, mussten wir der Dame am Einreiseschalter(?) noch erklären wie unser Visum zu lesen ist. War aber wohl wirklich nicht so einfach, da wir das auch erst nicht ganz verstanden hatten ;)

Wie von der Organisation vor Ort angekündigt hat uns Kimmy ein smarter Südafrikaner am Flughafen abgeholt und in unsere Bleibe für die ersten zwei Tage, das Backpackers Hostel in Simon's Town auf der Kaphalbinsel, gefahren.
Am Ende waren wir froh, dass wir es doch so unversehrt bis nach Südafrika geschafft haben :)

Sonntag, 18. Januar 2009

2. Vos in Gussow – 10 Tage Eis, Schnee & Bier

Am 04. Januar ging es endlich los. 9:45 Uhr Abfahrt im Sperlingsfeld Richtung Berlin. Die Familie hat mich noch gebührend mit Huggies und Winken verabschiedet. Eben noch Seb eingesammelt der auch nach Berlin musste und sodann begann die Abenteuerfahrt. Kurze Zeit später fing auch schon der Schneesturm an und der Winter brach über Deutschland ein. Da kann man dann für die Strecke auch mal vier statt drei Stunden benötigen. Meine Eltern haben dank katastrophaler Sicht- und Straßenverhältnisse übrigens sieben Stunden für den Rückweg gebraucht. Im mittlerweile wunderbar schön verschneiten Wintertraum Gussow angekommen, habe ich auch gleich wieder viele bekannte alte Gesichter vom 1. Vos getroffen. Gleichzeitig zu unserem Vos war auch das Aus-Seminar der Rückkehrer. Hier konnte sich also auch nochmal mit direkt betroffenen ausgetauscht werden. Neben Vietnamesischen Trinksprüchen und traumhaften Karibiksonnenuntergangfotos gab es auch noch jede Menge weiterer interessanter Tipps für das Jahr im Ausland. Die Aus-Herren mussten jedoch leider schon wieder nach 4 Tagen abreisen. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr auch unsere gesammelten Erfahrungen an die neuen Freiwilligen bei ein, zwei gemütlichen Bieren weitergeben können.
Die 10 Tage waren auf jeden Fall mit viel Programm gefüllt und man hätte sich gerne mal ein wenig mehr Freizeit gewünscht. Aber dessen unbeachtet gab es viele interessante Einheiten, Vorträge und Erfahrungsspiele. Zum Thema Rassismus, Migration & Kinderarbeit waren extra Referenten angereist die sowohl subjektiv aus ihrer eigenen Sicht und Erfahrung als auch objektiv über die Themen berichtet haben. Hervorzuheben aus den ganzen zehn Tagen ist auf jeden Fall die Simulation des Welthandelns, die der ganzen Gruppe am meisten Freude und Kreativität entlockt hat. Hierbei wurden verschiedenste Gruppen gegründet u.a. rohstoffreiche Entwicklungsländer, mächtige Industrienation, Banken, Presse und die UN. Ziel war es hierbei nun durch geschicktes interagieren sein Land zu möglichst viel Vermögen zu bringen. Am Ende ist „natürlich“ bei rausgekommen dass die Industrienationen die ärmeren Ländern unterdrückt haben und am Ende der Simulation ein zig-faches Vermögen angehäuft hatten.
Desweiteren wurden auch noch Themen wie z.B. Entwicklungshilfe, Werte oder aber auch Gender.
Beachtlich war definitiv, dass zu jeden Thema sehr viel Gesprächsbedarf herrschte und Teile der Gruppe immer wieder zurück gepfiffen werden mussten, da wir sonst unseren Zeitplan nicht hätten einhalten können.
Damit wir überhaupt morgens und nach der Mittagspause locker flockig in die Einheiten starten konnten, gab es davor regelmäßig einen Energizer. Das sind kleine Spiele die eine Gruppe wieder so richtig auf Trap bringen sollten, was aber in unserem Fall nicht immer so gut geklappt hat ;)
Unsere Freizeit haben wir mit den unterschiedlichsten Beschäftigungen ausgeschmückt wie z.B. (sehr kreativ)Karten spielen, Filme gucken oder aber auch bedingt durch eine Laptoprate von 80% kleine Lanpartys.
Große Attraktion war aber auf jeden Fall der angrenzende See an das von innen sehr modern (abgesehen von Internet/WLAN) eingerichtete Seminarhaus. Der nach 5-6 Tagen tiefsten Wintereinfall im Osten Deutschland begehbar zugefroren war. Mit Sonnenscheinbegleitung sind hier ein paar sehr schöne Fotos entstanden.
Insgesamt waren es wunderbare 10 Tage die ich nicht so erwartet hatte, da wir wie bereits geschrieben u.a. viele Möglichkeiten hatten uns auch mit anderen Freiwilligen bzw. sogar ausländischen Freiwilligen die in Deutschland arbeiten auszutauschen.
Zum Schluss ein kleiner Tipp an alle die mal eine Gruppen betreuen wollen oder müssen, kauft euch ne Tröte zum Wecken, zusammentrommeln und nerven, damit verschafft ihr euch jede Menge „Respekt“ ;)

Sonntag, 28. Dezember 2008

Diashow

Dem einen oder anderen ist eventuell schon die Südafrika-Diashow rechts in der Leiste aufgefallen.
Dort laufen derzeit noch allgemeine Bilder von diversen Usern aus der Picasa-Community durch, die mit dem Wort Südafrika getagged wurden.
Sobald ich selbst auch ein paar Fotos geknipst haben werde, habe ich vor das umzustellen und dann eigene Bilder und Fotos in der Diashow durchlaufen zu lassen.

Mein Arbeitsplatz: Durbanville Kinderhuis

So langsam füllt sich das ganzer hier und es kommen immer mehr Informationen zusammen.
Dieses mal möchte ich über meine zukünftige Arbeitsstätte und gleichzeitig auch Unterkunft berichten.
Das "Durbanville Kinderhuis" auch "Children's Home" genannt.
Es handelt sich hierbei, wie man am Namen schon unschwer erahnen kann, um ein Kinderheim.
Dieses liegt ca. 25km nord-östlich von Kapstadt. Auf folgender Karte genauer zu sehen.

Beim "A" liegt Durbanville (Googlemaps-Link)

Das "kleine" Städtchen Durbanville liegt genau in der Weinbauregion Südafrikas und ist, zumindest unter (südafrikanischen ) Weinkennern, berühmt für seine Weine. Vor drei Wochen durfte ich schon mal in den Genuss eines Weines aus Durbanville kommen.
Aldi (!!) hatte mehrere Weine aus Südafrika im Angebot und da man ja mittlerweile schon ein wenig Südafrika geschädigt ist, achtet man auf sowas ja umso mehr. Das dieser auch noch direkt aus Durbanville kam, konnte einen schon fast ein wenig zum grübeln bringeln. Ob Zufall oder nicht er hat auf jeden Fall gemundet. Und ich freue mich schon darauf auch mal direkt vor Ort ein leckeren Wein zu kosten.
Aus dem Internet und diversen Reiseführern ist zu entnehmen, dass Durbanville grade in den letzten 10 Jahren eine aufstrebenden Stadt ist die sich ständig weiterentwickelt und richtung Norden expandiert. Ich bin gespannt :)

Wie oben bereits geschrieben werde ich meine Arbeitszeit im "Durbanville Kinderhuis" verrichten. Dieses existiert bereits seit 1883(!), also seit über 125 Jahren.
Insgesamt werden dort derzeit in 12 Häusern über 150 Kinder betreut und unterstützt.
Damit es den Kindern gut geht und sie rund um versorgt sind arbeiten im Kinderhuis ca. 50 Hauptamtliche und über 30 Freiwillige bzw. Volunteers zu denen dann auch ich bald zählen werde.
Zu erwähnen ist hierbei, dass ein Großteil der Kinder aus schwierigen Verhältnissen/Familien kommen in denen sie vergewaltigt bzw. misshandelt wurden oder ihre Eltern an Aids erkrankt bzw. gestorben sind. Ziel ist es den Kindern eine humane Lebensumgebung zu bieten in der sie trotz ihrer Vergangenheit in einer vernünftigen Umgebung aufwachsen können.
Die Freiwilligen nehmen unterschiedlichste Tätigkeiten wahr. Hierzu gehören Arbeiten innerhalb der einzelnen Häuser, als Fahrer, im Büro sowie auch als Nachtwächter.
Vor ein paar Tagen bekam ich per E-Mail die Nachricht, dass ich in den ersten Tagen und Wochen wohl erstmal als Nachtwächter von 19 Uhr abends bis 7 Uhr morgens.
Zu meinen Aufgaben gehört es dann Nachts die Häuser zu kontrollieren, einige Kindern zwecks Klogang und Medikanten in der Nacht und alle Kindern morgens zu wecken.
Ich bin sehr gespannt wie das werden wird ;)

Inzwischen sind es nur noch sieben Tage hier im wunderschönen winterkalten Hannover...

Freitag, 19. Dezember 2008

ICJA e.V. - Wer ist das eigentlich?

Tja... ICJA e.V. wer ist das eigentlich und was hab ich mit denen zu tun?

Auszug von icja.de:
Seit fast 60 Jahren setzen sich Menschen für den Verein ICJA ein. Wir tun dies freiwillig und ehrenamtlich. Wir ermöglichen es jungen und älteren Deutschen ins Ausland zu gehen und dort in Projekten ehrenamtlich mitzuarbeiten. Genauso ermöglichen wir es Menschen aus aller Welt, das Gleiche in Deutschland zu tun.

Wir sind davon überzeugt, dass ein solches freiwilliges Jahr im Ausland eine enorm wichtige und bereichernde Lernerfahrung ist. Wer an unserem Programm teilnimmt, begegnet fremden Menschen, fremden Gebräuchen und fremden Dingen. Als Freiwilliger kann man diese Vielfalt erleben. Sie wird dadurch erst direkt erfahrbar und verändert das Welt- und Menschenbild jedes einzelnen.

Wir im ICJA, die wir die Erfahrung bereits gemacht haben, finden sie ungeheuer spannend, aufregend, reizvoll und positiv. Zumal weil sie auch die eigenen Werte in Frage stellen kann.

Indien Projekt mit Kindern
Ein Kinderprojekt in Indien

In der Mehrzahl der Programmländer werden die Teilnehmenden die Realität der globalen Ungleichheit kennenlernen. Armut ist in vielen Ländern offensichtlich. Globale Problemlagen werden auf lokaler Ebene erfahren. Somit fördern wir mit unserem Programm nicht nur Respekt und Offenheit gegenüber anderen Kulturen und Religionen, sondern möchten auch zu solidarischem Handeln für jenen unterprivilegierten Teil der Menschheit aufrufen, der mehrheitlich, aber nicht nur in den Ländern des Südens lebt.

Wir haben als Programmteilnehmende, Gastfamilien, Aufnahmeprojekte oder an anderer Stelle ähnliche Erfahrungen machen können. Aus diesem Grund engagieren wir uns jetzt beim ICJA dafür, dass auch in den kommenden 50 Jahren Freiwillige mit dem Verein verschickt werden können.

Während meines Jahres in Südafrika werde ich somit perfekt unterstützt und habe zur Not auch immer einen Ansprechpartner sowohl in Südafrika als auch in Deutschland.
Ich hatte bereits das Vergnügen bei meinem ersten Vorbereitungsseminar in Waldsieversdorf - übrigens ein wirklich schöner Ort kurz vor der Polnischen Grenze - die Leute von icja direkt kennen zulernen und nicht immer nur am Telefon oder per Post mit ihnen zu korrespondieren.
Bisher kann ich nur sagen, dass ich wirklich glücklich bin mein FSJ über icja zu machen, da sie einem ja doch eine ganze Menge Arbeit abnehmen.

Mittlerweile sind es nur noch gute zwei Wochen bis es los geht.
Erst noch einmal für zehn Tage nach Berlin... ähhh Entschuldigung nach Gussow und dann am 14. Januar nach Kapstadt.
Das wird bestimmt eine schöne Zeit.

Samstag, 13. Dezember 2008

Der Anfang ist gemacht

Hallo du? Hallo Sie? Hallo ihr!

Um das gleich zu Beginn zu klären lieber Leser, hier wirst du und auch jeder andere in guter altern IGS-Manier von vorneherein geduzt. Auf das förmliche Sie kann durchaus verzichtet werden. Das erleichtert mir nicht nur das Schreiben sondern hört sich auch noch schöner an.
Nun denn, auf dieser Seite möchte ich euch einen Einblick in mein Leben in Südafrika darbieten. Doch bevor es so weit ist, stehen mir noch 4 spannende Wochen in good old Germany bevor in denen neben Geburtstag, Weihnachten und Sylvester auch noch so manche (traurige) Verabschiedungen statt finden werden. Aber das gehört nun mal dazu wenn man sich dafür entscheidet 12 Monate ins Ausland zu gehen.
Für mich heißt es jetzt aber erstmal den Weg ins Bett zu finden.
Demnächst werdet hier ihr mehr Infos zu Organisation, dem Land, meinem Projekt, meiner Motivation und lauter anderen spannenden und schönen Dingen lesen.

ich wünsche eine geruhsame Nacht ;)
euer Jan!